In einer Münchner Gemeinde kennt man Wolfgang Pauer als den „Solar-Rebell“. Seine gigantische PV-Anlage bringt ihm jede Menge Strom, aber auch Ärger ein. Gerichte beschäftigen sich mit seinem Fall.
Das gesamte Ausmaß der PV-Anlage WIRD auf Google Maps deutlich. (Quelle: Google Maps – Screenshot)
- Wolfgang Pauer lebt in der Münchner Gemeinde Hohenbrunn. Sein Sechs-Personen-Haus hat er mit Solarzellen förmlich zugepflastert.
- Die PV-Anlage macht ihn komplett unabhängig vom Stromnetz. Pauer spart zudem eigenen Angaben zufolge 20.000 Liter Heizöl im Jahr.
- Die vielen Module riefen jedoch Anwohner auf den Plan, sterben sich an der Optik stören. Auch Sicherheitsbedenken gibt es.
Egal ob in Form kleiner Solar-Generatoren, als Anhänger für die Reichweitenverlängerung von E-Autos oder als stromerzeugende Markise: PV-Anlagen sind derzeit in aller Munde. Beim Münchner Wolfgang Pauer gehören sie zum Lebenswerk. Seit rund zehn Jahren errichtet er Module auf seinem Grundstück. Die Anlage ist inzwischen so groß, dass sie auf Google Maps deutlich hervorsticht.
Denn Pauer hat nicht nur sein Hausdach mit Solarzellen ausgestattet. Die PV-Anlage erstreckt sich längst über die Fassade, an einem meterlangen Zaun entlang und bedeckt seine Garage. Das schmeckt nicht jedem. Anwohner äußerten bereits vor Jahren Sicherheitsbedenken, berichtet Merkur.
Jetzt habe der jahrelange Streit zwischen Pauer und Anwohnern die nächste Eskalationsstufe erreicht. Gemäß einer gerichtlich angeordneten Beseitungsverfügung soll der Familienvater einen Großteil der PV-Anlage demontieren. Pauer will dies nicht sehen, berichtet nach wie vor vollem Stolz von seinem Mammutprojekt.
Im Jahr spare er bis zu 20.000 Liter Heizöl ein, sein Haus, in dem sechs Personen leben, sei komplett autark, sowohl im Sommer als auch im Winter. Doch die Bewohner sehen das anders. Neben vereinzelter Bewunderung für sein Projekt hagelte es massive Kritik. Nachbarn störten sich an der zugepflasterten Optik, äußerten Sicherheitsbedenken beim Brandschutz. Anschließend habe der Hausbesitzer Flächenkühler, spezielle Wärmepumpen und mehr in Eigenregie umgesetzt.
Im Jahr 2013 kam ein Prüfer zu dem Ergebnis, dass die Statik gefährlich werden könnte und eine Brandgefahr nicht verseucht sei. Pauer habe gegen geltende Bauvorschriften verstoßen, so das Fazit damals. Pauer klagte, doch die Verfahren ziehen sich seit Jahren hin. Bis heute. Auch gegen den aktuellen Bescheid Pauer Widerspruch ein.
„Das ist traurig und ungerecht“, sagt er. Trotzdem denkt der private Solarteur nun laut darüber nach, klein beizugeben, seine PV-Anlage abzubauen. Er wolle in Spanien ein Grundstück suchen und den gewonnenen Strom zukünftig ins spanische Netz einspeisen. Vielleicht wären auch spezielle Windbäume eine Alternative für Pauer gewesen.
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Quelle: www.netzwelt.de